Tag der Pflege: Druck von unten muss aufrecht bleiben!

Tag für Tag berichten Medien über fehlende Versorgung und Engpässe aufgrund des Personalmangels sowie fehlender strategischer tiefgreifender Maßnahmen. Landesrätin Bogner-Strauß indes dementiert und beschwichtigt weiterhin.

Eva Gmoser, Tamara Mandl & GRin Elke Heinrichs bei der Verteilaktion des Arbeitskreises für Gesundheit und Pflege  (c) Christopher Fröch.jpg
Foto: © Fröch

Doch sie muss die vielen kritischen Stimmen von Pflegekräften, Gesundheitsexpert:innen und Ärzt:innen endlich ernst nehmen. Die Landesregierung ist massiv gefordert unsere konkreten Verbesserungsvorschläge umsetzen. Der Arbeitskreis Gesundheit und Pflege hat bereits im Herbst über 12.500 Unterschriften an den Landeshauptmann und in Folge an die Landesrätin übergeben. Die Inhalte dieser Petition waren fünf klar formulierte Forderungen, die kurz-, mittel- und langfristig gebraucht werden.

 

  • Für bessere Arbeitsbedingungen braucht es einen mittelfristig höheren Personalstand, um die Arbeitslast besser zu verteilen.
  • Für mehr Personal benötigt man langfristig mehr Ausbildungsplätze des gehobenen Dienstes.
  • Die Mitarbeiter:innen und die Bevölkerung müssen sich darauf verlassen können, dass die Versorgung in Zukunft gesichert bleibt.
  • Die Gehaltsverhandlungen der Kages werden zeigen, wie ernst die Worte von Bogner-Strauß zu nehmen sind.

 

Keine Frage, die Situation ist hochkomplex. Wir arbeiten gern mit dem Land zusammen, um tragfähige und zukunftsweisende Konzepte zu erarbeiten. Dafür bedarf es allerdings ernsthafter Bemühungen und keiner weiterer Beschwichtigungen“, so Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ).  Wolfgang Schwab vom Arbeitskreis Gesundheit und Pflege ergänzt: „Die Praxis ist am Anschlag. Es braucht keinen weiteren Dialog und keine scheibchenweise Befriedung, sondern endlich umfassende Maßnahmen“.

 

Stadtrat Robert Krotzer weist darauf hin, dass Graz mit weit geringeren Möglichkeiten bereits viele Akzente gesetzt hat. Darunter das Tarifsystem für Hauskrankenpflege, das die Mindestpension der Betroffenen absichert, oder auch mehrere Projekte zur Gewinnung von Pflegekräften wie migrants care und dem Grazer Orientierungsmonat. Wir laden die Landesregierung gerne ein, sich an unserer Herangehensweise der konkreten Maßnahmensetzung ein Beispiel zu nehmen.

 

Wir werden unseren Druck von unten aufrechterhalten und fordern die Landesregierung eindringlich auf die Signale zu hören und tatsächliche Verbesserungen umzusetzen, sodass die Kranken- und Pflegeversorgung nicht zerplatzt wie eine Seifenblase.

Veröffentlicht: 12. Mai 2023