Berührendes Video eines Pflegers online

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Foto: © Screenshot, YouTube

Im Rahmen der Streiks für bessere Rahmenbedingungen im Sozialbereich – ausgelöst durch die laufenden SWÖ-Verhandlungen – hat Betriebsrat Robert Irmler ein Video gestaltet, das eines sehr deutlich macht: Ein Weckruf tut gut.

Pflege ist mehr als ein Beruf. Sie bedeutet Verantwortung, Beziehungsarbeit und oft auch Begleitung in sehr verletzlichen Lebensmomenten. Damit gute Pflege gelingen kann, braucht es aber mehr als Engagement. Es braucht Kolleg:innen, die gehört werden. Einen Betriebsrat, der Missstände anspricht. Und Träger, die Verantwortung übernehmen – weil Qualität immer bei den Arbeitsbedingungen beginnt.

Das Video zeigt sehr anschaulich, was der Pflegealltag bedeutet: Teams, die zusammenhalten. Situationen, die nur mit genügend Personal zu bewältigen sind. Und die klare Botschaft, dass echte Wertschätzung nicht mit Applaus endet.

Gute Pflege entsteht dort, wo Beschäftigte stark sind – für sich selbst und füreinander. Genau dafür setzen wir uns ein: für faire Bedingungen, sichere Dienste und ein berufliches Umfeld, das Entwicklung ermöglicht und Zukunft gibt.

Warum dieser Weckruf notwendig ist, zeigt auch eine jüngste Erfahrung: Im Zuge einer Streikaktion beschlossen Betriebsrat Robert Irmler und seine Kolleg:innen, in ihrer Freizeit nicht für den Dienstgeber erreichbar zu sein. Die schriftliche Reaktion darauf war überraschend scharf – es wurde von Verantwortungslosigkeit gegenüber Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen und dem Unternehmen gesprochen.

Damit wird ein zentrales Problem sichtbar, das auch die Kollektivvertragsverhandlungen prägt: Die eigentliche Verantwortung für ausreichende Finanzierung und Personalbemessung wird nicht auf Ebene der Träger eingefordert, sondern an die Beschäftigten weitergereicht. Genau das darf nicht passieren.

Der Arbeitskreis Gesundheit und Pflege ruft daher zu einer breiten Solidarität mit den Beschäftigten auf. Denn gute Pflege braucht Menschen, die unterstützt werden – nicht Menschen, die am Limit arbeiten müssen.

Veröffentlicht: 23. Dezember 2025